Das Portal

Nach langjähriger Vorbereitung konnte im Januar 2016 das Digitalisierungsprojekt „Gundert-Portal“ begonnen werden. Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wurde seitdem gedrucktes und handschriftliches Quellenmaterial aus dem Nachlass von Hermann Gundert und von seinem unmittelbaren Umfeld hochwertig gescannt, katalogisiert, in Kooperation mit indischen Partnern teilweise transkribiert und öffentlich zugänglich gemacht.

Der Nachlass enthält gedruckte und lithographierte Bücher und Kleinschrifttum auf Malayalam, Kannada, Tulu, Tamil, Telugu, Sanskrit und anderen Sprachen, ferner indische Handschriften inklusive einiger Palmblatthandschriften, Abschriften von Texten und Notizbücher in verschiedenen Sprachen von Hermann Gundert und seinen Missionarskollegen.

In die Digitalisierung wurden ferner alle aus dem 19. Jahrhundert stammenden Werke in südindischen Sprachen aufgenommen, die sich im Bestand der Universitätsbibliothek befinden, auch wenn sie nicht im engeren Sinne aus dem Nachlass Hermann Gunderts stammen. Hinzugenommen wurde englisch- und deutschsprachiges Material aus der Feder Gunderts und seiner engsten Mitarbeiter.

Feierliche Freischaltung des Hermann Gundert Portals am 20.11.2018

Der Historische Lesesaal der Universitätsbibliothek (UB) Tübingen war am Nachmittag des 20.11.2018 gut gefüllt, fast alle Sitzplätze besetzt. Im Publikum hatten sich Verwandte der weitläufigen Familie Hermann Gunderts versammelt, darüber hinaus Mitglieder der Hermann-Gundert-Gesellschaft, MitarbeiterInnen der UB, StudentInnen der Indologie, Indien-Interessierte und einige VertreterInnen aus Südindien.

Nach einleitenden Grußworten von Marianne Dörr (Leitende Bibliotheksdirektorin), Jürgen Leonhard (Dekan der Philosophischen Fakultät) und Albrecht Frenz (Gründer der Hermann-Gundert-Gesellschaft) gab es einen Vortragsblock, in dem verschiedene Aspekte des Hermann-Gundert-Projektes hervorgehoben wurden: Gabriele Zeller führte live durch das Portal und stellte dabei exemplarisch das digitalisierte Material vor. Im Anschluss folgte Heike Oberlins Beitrag aus indologischer Sicht, der die Ursprünge des Projektes herausstellte sowie dessen Bedeutung innerhalb der Indologie verortete. Sie schloss in ihren Vortrag auch einige Worte des südindischen Kooperationspartners Shiju Alex ein, der leider nicht persönlich anwesend sein konnte. Den Abschluss des offiziellen Teils bildete das enthusiastische Plädoyer von Prof. Shreenathan, in dem dieser sowohl die bedeutende Rolle Hermann Gunderts für Südindien als auch die Signifikanz des Digitalisierungsprojektes betonte.

Eine kleine Ausstellung einiger Handschriften aus dem Gundert-Nachlass rundete das Programm ab.

Beim anschließenden Empfang ergaben sich vielerlei Gespräche, die noch einmal die Projektzeit Revue passieren oder auch weiterführende Ideen entstehen ließen. Am Ende des Abends stellte sich eine gewisse Zufriedenheit über die gelungene Veranstaltung ein, die mit dem Projektabschluss und der Eröffnung des Portals gleichzeitig einen Endpunkt und den Beginn von etwas Neuem markierte.

An dieser Stelle wollen wir allen am Projekt Beteiligten in der UB sowie unseren Kooperationspartnern im In- und Ausland noch einmal ganz herzlich für die geduldige Zusammenarbeit danken.

Bilder der Veranstaltung

Seit der Freischaltung erfreut sich das Hermann Gundert Portal großer Beliebtheit. In den ersten beiden Monaten haben sich über 2.200 Besucher die Seite angesehen. Viele Nutzungen können in Indien verortet worden. Dort fand das Projekt auch Resonanz in der regionalen und überregionalen Presse und vor allem in den sozialen Medien.

Einige Pressestimmen

13.11.2018 Times of India Blog 13.11.2018 Times of India / Chennai 15.11.2018 Times of India / Kochi 19.11.2018 Mathrubhumi 20.11.2018 SWR aktuell 21.11.2018 Deepika 21.11.2018 Church of South India News 21.11.2018 Pravasi Online 22.11.2018 Manroama Online 22.11.2018 Malayala Manorama 2018/19 Meine Welt

Zum Projektbeginn:

05.07.2016 The Hindu / Kochi 11.10.2016 Horst Hilger für Zentralkatalog BaWü - Blog 19.10.2016 Beitrag Ophira Gamliel als Beispiel aus Forschung / zukünftiger Nutzen des Gundert Portals